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Webseite dokumentiert umfassend die lebendigen Traditionen in der Schweiz

28. Juni 2018
Die aktualisierte «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» ist nun als Web-Inventar mit umfassender Dokumentation zugänglich. Sie versammelt in allgemeinverständlicher Sprache Wissenswertes zu 199 bedeutenden Formen des immateriellen Kulturerbes in der Schweiz. Die Zentralschweizer Kantone sind mit 30 Einträgen vertreten.

Mit ihrem Mit ihrem Beitritt zum UNESCO-Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2008 verpflichtete sich die Schweiz, ein Inventar ihres immateriellen Kulturerbes zu erarbeiten und regelmässig zu aktualisieren. Ziel der Inventarisierung ist es, die Anerkennung, Aufwertung und Bewahrung des immateriellen Kulturerbes zu fördern. Eine erste Fassung des Inventars wurde 2012 unter dem Titel «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz» publiziert.

Für die Aktualisierung dieser Liste wurden die bestehenden Einträge überprüft und verbessert. Bei den 34 Neueinträgen liegt der Akzent auf lebendigen Traditionen im städtischen Kontext. Beispiele sind die Wohnbaugenossenschaften, die Technokultur und das Stadtgärtnern in Zürich, die Selbstverwaltung des Autonomen Jugendzentrums AJZ in Biel, die Grossen Berner Renntage, die Revue genevoise, die Sculpture et constructions en neige in La Chaux-de-Fonds oder die Openair-Festivalkultur, die in der gesamten Schweiz gepflegt wird.

Wie bei der ersten Inventarisierung arbeiteten bei der Aktualisierung der Liste Bund und Kantone zusammen. Der Bund koordinierte das Gesamtvorhaben mit fachlicher Unterstützung der Hochschule Luzern. Die Kantone identifizierten ihre lebendigen Traditionen und machten rund 90 Vorschläge für die nationale Liste. Dabei griffen die Kantone auch Vorschläge aus der Bevölkerung auf. Eine Steuergruppe diskutierte diese Vorschläge und traf eine Auswahl. Der Steuergruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, der Kantone, der Städte, der Schweizerischen UNESCO-Kommission, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia sowie wissenschaftliche Fachpersonen an. Die Steuergruppe berücksichtigte neben städtischen Traditionen insbesondere Vorschläge, die auf der vorhandenen Liste bislang nicht vertretene Aspekte und Themen aufweisen. Die aktuelle Liste umfasst 199 Einträge.

Aus der Zentralschweiz werden mit den Dossiers «Gotthard-Geschichten» und «Chlefelen» zwei Traditionen aus den Kantonen Uri und Schwyz neu ins Inventar aufgenommen. Zudem sind die bestehenden 28 Einträge aktualisiert und teilweise ergänzt worden. Kulturhistorisch gesehen, handelt es sich bei der Zentralschweiz um einen ziemlich homogenen Raum, der von ländlichen Sozialstrukturen, Vieh- und Alpwirtschaft sowie einem durchschlagenden katholischen Milieu geprägt war. Im Bereich des gelebten immateriellen Kulturguts blieben die homogenen Verhältnisse – im Gegensatz zu anderen gesellschaftlichen Sphären – bislang weitgehend intakt. So wird in sämtlichen 162 Zentralschweizer Gemeinden die Fasnacht und das St. Nikolaus-Brauchtum praktiziert und zahlreiche Traditionen tragen spezifische Gestaltungsformen des Katholizismus in sich.

Die detaillierten Dossiers zu allen Traditionen, die man im Web-Inventar der lebendigen Traditionen findet, haben Fachpersonen im Auftrag der kantonalen Kulturstellen erstellt. Die Dossiers geben einen anregenden Einblick in die grosse Vielfalt der Traditionen, von mündlich überlieferten Traditionen über gesellschaftliche Praktiken, Rituale, Feste bis zu traditionellen Handwerkstechniken und Praktiken im Umgang mit der Natur.

Web-Inventar zur «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz»:

www.lebendige-traditionen.ch

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MM_AKS_Liste_Lebendige_Traditionen.pdf Download 0 MM_AKS_Liste_Lebendige_Traditionen.pdf
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