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Zwischenbilanz des Kantons zur Nutzung des Truppenlagers Glaubenberg als Bundeszentrum für Asylsuchende

27. Juni 2016
Nach einem Augenschein vor Ort ziehen die Verantwortlichen des Kantons Obwalden ein positives Fazit über die bisherige Nutzung des Truppenlagers Glaubenberg als Bundeszentrum für Asylsuchende. Die Zusammenarbeit mit dem Bund hat sich eingespielt.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM), das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), der Kanton Obwalden und die Gemeinde Sarnen sind im Frühjahr 2015 überein gekommen, das Truppenlager Glaubenberg zur Unterbringung von Asylsuchenden bereit zu stellen. Aufgrund des markanten Anstiegs der Asylgesuche wurde der Betrieb des Bundesasylzentrums nicht wie vorgesehen im Sommer 2016 sondern bereits am 6. November 2015 für eine sechsmonatige Notbelegung aufgenommen. Seither wurde die Truppenunterkunft während sechs Monaten ausschliesslich für die Unterbringung von jeweils bis zu 400 Asylsuchenden genutzt. Zu Beginn wurden die Kapazitäten noch voll ausgeschöpft, in den vergangenen Monaten konnten die Belegungszahlen reduziert werden.

Zusammenarbeit hat sich bewährt
Bei einem Augenschein vor Ort orientierten Vertreter des SEM und des VBS im Juni eine Delegation des Kantons über den Betrieb des Bundeszentrums in den vergangenen sechs Monaten. Dieser Delegation gehörten die aktuelle sowie der künftige Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements (ab 1. Juli 2016), der Obwaldner Nationalrat sowie der Ständerat und der Kommandant der Kantonspolizei an. Die Verantwortlichen des Kantons ziehen nach der sechsmonatigen Notbelegung eine positive Zwischenbilanz. Die Zusammenarbeit der Betreiber des Bundesasylzentrums mit der Kantonspolizei hat sich eingespielt. Die verschiedenen Polizeieinsätze im Zusammenhang mit dem Zentrum konnten jeweils rasch und koordiniert vollzogen werden.

Weiter wurde im Zentrum für die Asylsuchenden eine Gesundheitsstation unter der Leitung einer Pflegefachperson und in enger Zusammenarbeit mit einem Hausarzt eingerichtet. Dies ermöglicht es, Abklärungen und Behandlungen vor Ort vorzunehmen.

Die Verpflegung, welche von einem Konsortium der im Glaubenberg tätigen Wirte organisiert wird, funktioniert gut. Es werden weitgehend Lieferanten aus dem Kanton berücksichtigt. Angelaufen sind zudem Beschäftigungsprogramme für die Asylsuchenden innerhalb und ausserhalb des Bundeszentrums. Die Asylsuchenden werden möglichst in den Betrieb eingebunden und übernehmen Aufgaben wie die Mitarbeit bei der Zubereitung des Frühstücks, Mitarbeit bei der Essensausgabe und die Reinigung der Ess-, Aufenthalts- und Schlafräume. Es werden Spielstunden für die Kinder im Zentrum angeboten. Und seit Anfang Mai läuft auch das gemeinnützige Beschäftigungsprogramm in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sarnen.

Herausforderung Parallelbetrieb
Die Notbelegung ist nun in die dreijährige Nutzung für maximal 240 Asylsuchende im Parallelbetrieb mit dem Militär übergegangen, wie in der ursprünglichen Vereinbarung zwischen dem SEM, dem VBS und der Gemeinde Sarnen vorgesehen. Die erforderlichen Umbauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen und die beiden Bereiche sind durch bauliche Massnahmen vollständig getrennt und eigenständig (je eigene Eingänge, Küchen etc.). Ab Ende Juni 2016 beginnt die erste militärische Belegung im regulären Parallelbetrieb.

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