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Exotische Problempflanzen im Garten: Flyer der Zentralschweizer Kantone

5. Juli 2016
Einige gebietsfremde Problempflanzen, so genannte invasive Neophyten, verdrängen durch ihren üppigen Wuchs und die rasante Ausbreitung einheimische Pflanzen. Auch in vielen Gärten blühen solche Pflanzen. Sie machen jedoch nicht Halt vor dem Gartenzaun und wandern auf benachbarte Felder, Wiesen, in den Wald und auch in Naturschutzgebiete. Ein Flyer der Zentralschweizer Kantone stellt zehn exotische Problempflanzen vor. Er weist Garten- und Hausbesitzer auf geeignete Bekämpfungsmassnahmen und einheimische Alternativpflanzen hin.
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns bewusst oder unbewusst aus fremden Gebieten eingeführt wurden und sich in der Natur etablieren konnten. Der grösste Teil dieser fremden Pflanzenarten ist harmlos. Einzelne Pflanzen verhalten sich aber invasiv. Das bedeutet, sie verbreiten sich durch Wind, Wasser oder durch Mensch und Tier unkontrolliert und verdrängen heimische Arten. Daneben können einzelne exotische Problempflanzen beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen oder zu Verbrennungen der Haut führen. Durch ihr rasches Wachstum können sie Schäden an Infrastrukturanlagen hervorrufen oder zur Destabilisierung von Hängen und somit zur Förderung von Erosion beitragen.

Exotische Problempflanzen im Garten
Der Sommerflieder, die Goldrute, der Kirschlorbeer oder der Essigbaum sind Beispiele von Problempflanzen, die in den Gärten sehr beliebt sind.

Der aus China stammende Sommerflieder zieht zahlreiche Schmetterlinge an. In der Regel lockt er aber nur häufige Schmetterlingsarten an. Durch die Verdrängung von einheimischen Nahrungspflanzen wirkt er sich sogar negativ auf das Nahrungsangebot für Raupen aus. Der Sommerflieder kann pro Strauch und Jahr bis zu drei Millionen Flugsamen bilden und ist deshalb extrem konkurrenzfähig. Die leichten Samen des Sommerflieders oder auch der aus Nordamerika stammenden Goldrute können mit dem Wind über weite Strecken transportiert werden.

Exotische Problempflanzen besiedeln oft und gerne steinige, offene Böden an Gewässerläufen. Durch die Abschwemmung von Samen oder Wurzelstücken bei Hochwasser können ganze Bachläufe schnell besiedelt werden. Einheimische Pflanzen wachsen meist langsamer und haben an diesen dynamischen Standorten oftmals keine Chance gegen die schnellwachsenden Exoten.

Auch im Wald können exotische Problempflanzen Schäden verursachen. Der in vielen Gärten als beliebte Sichtschutzhecke gepflanzte Kirschlorbeer behindert durch seine starke Beschattung die natürliche Verjüngung der Bäume im Wald. Die Pflanzen gelangen durch das illegale Deponieren von Schnittgut oder durch Tiere, allen voran durch Vögel, die seine Beeren fressen, in den Wald.

Neugestalteter Flyer soll helfen
Um die Ausbreitung von invasiven Neophyten einzudämmen, wenden sich die Zentralschweizer Kantone mit dem Flyer „Exotischen Problempflanzen im Garten“ an Personen, die Gärten und Grünanlagen besitzen und bewirtschaften. Dabei werden zehn weit verbreitete Problempflanzen mit Bild und deren Verbreitungsmechanismen vorgestellt. Der Flyer zeigt zudem, wie diese Pflanzen am besten aus dem Garten verbannt werden und welche einheimischen Pflanzen stattdessen gepflanzt werden können. Einheimische Pflanzen bieten verschiedenen Vogel-, Insekten- und Kleintierarten mehr Nahrung, Verstecke und Lebensraum.

Der Flyer wurde Anfang Juli im Kanton Obwalden an alle Haushalte versandt. Daneben ist er auf der Homepage des Kantons Obwalden aufgeschaltet: Invasive Neobiota

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