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Werkbeiträge der Kantone Obwalden und Nidwalden in der Sparte bildende Kunst 2016

16. November 2016
Die Kantone Obwalden und Nidwalden schrieben für das Jahr 2016 Werkbeiträge für Kunst- und Kulturschaffende in der Sparte bildende Kunst aus. Nach sorgfältiger Prüfung der fünfzehn eingegangenen Anträge durch die eingesetzte Fachjury wurde der Werkbeitrag über 20‘000 Franken an die Schwestern Celia und Nathalie Sidler und der Werkbeitrag über 10‘000 Franken an Corinne Odermatt vergeben.
Ziel der Vergabe von Werkbeiträgen ist die unmittelbare und personenbezogene Förderung. Mit den Beiträgen soll Künstlerinnen und Künstlern der Sparte bildende Kunst erleichtert werden, sich während einer gewissen Zeit ihrem Schaffen zu widmen. Sie sollen sich auf eine innovative, künstlerische Idee einlassen oder ihre künstlerischen Kompetenzen gezielt vertiefen und entwickeln können.

Für die Vergabe der Werkbeiträge wurde eine fünfköpfige Fachjury eingesetzt. Mitglieder waren Annamira Jochim, Kuratorin Benzeholz Raum für zeitgenössische Kunst in Meggen, Markus Müller, Künstler und Dozent an der HKB in Bern, Nicolas Vermot-Petit-Outhenin, Künstler, Zürich, Nadine Staub, Vertreterin der Kulturkommission des Kantons OW und Theo Zihlmann, Vertreter der Kulturkommission des Kantons NW.

Celia und Nathalie Sidler
Die Zwillingsschwestern Celia und Nathalie Sidler (* 1983), die in Obwalden aufgewachsen sind und heute in Basel leben, arbeiten seit 2006 als Künstlerinnen-Duo zusammen. Sie verstehen Kunst und Gesellschaft als System, in das sie mit ihren Aktionen und Werken eingreifen. Obschon einige ihrer Arbeiten, beispielsweise die mit Texten versehenen Parkbänke, Ballone oder Torten, skulpturalen Charakter haben, sind es keine in sich abgeschlossenen Werke. Vielmehr fordern diese den Betrachter auf, teilzunehmen, die Texte zu lesen und nachzudenken. In der wortwörtlichen Verführung ihrer Werke liegt zugleich die Kritik am Konsum und der Verschwendung sowie der damit einhergehenden Ausbeutung. Mit ihren lustvollen Aktionen bringen sie gekonnt gesellschaftskritische Gedanken, Alltag und überliefertes Brauchtum zusammen. Ihre im öffentlichen Raum von Sarnen und Basel geplanten Aktionen «Miär wend d'Faane driiber schwingä» überzeugen die Jury in der Idee und der Umsetzung. Die Künstlerinnen greifen dafür das Schweizer Fahnenschwingen auf, überführen es in einen politischen und künstlerischen Kontext und stellen Fragen der Identität auf eine ganz persönliche Weise.

Corinne Odermatt
Die Nidwaldner Künstlerin Corinne Odermatt (* 1985) bewegt sich zwischen grafischen Auftragsarbeiten und freien künstlerischen Projekten und war einige Zeit als Kulturvermittlerin im Chäslager Stans tätig. Seit ihrem Aufenthalt in New York von 2013 hat sie sich einen eigenständigen Stil erarbeitet. Ihre textilen Collagen, ihre Stickereien und quiltartigen Stoffapplikationen zeugen von einer sprühenden Energie und der Freiheit, sich gekonnt verschiedener kultureller Referenzen zu bedienen. Die Stoffobjekte könnten Fahne, Emblem, Wappen oder Amulett sein. Pop- und Volkskultur, Magie und Religion oder Rock&Roll und Blues sind Teil von Corinne Odermatts künstlerischem Kosmos. Bereits die «Black Smoke Medicine Show», bei der sie zusammen mit Anita Zumbühl 2014 erstmals an den Stanser Musiktagen als heilbringende Medizinfrau auftrat und seither durch die Schweiz tourt, zeigte ihren Hang zum Gesamtkunstwerk. Der Werkbeitrag bietet der Künstlerin nun die Gelegenheit, ihre kunstübergreifenden und performativen Projekte zu vertiefen.
Celia und Nathalie Sidler
Celia und Nathalie Sidler erhalten einen Werkbeitrag der Kantone Obwalden und Nidwalden in der Sparte bildende Kunst.

Zugehörige Objekte

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