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Wasseralarm Tannen- und Melchsee

6. Dezember 2017
Für die Stauanlagen Tannen- und Melchsee besteht, im Fall eines Dammbruchs, nun eine Alarmierungsmöglichkeit der Bevölkerung. Die beiden Stauseen fallen in den Geltungsbereich des Bundesgesetzes über die Stauanlagen.

Die beiden Stauanlagen Tannen- und Melchsee auf der Melchsee-Frutt dienen dem Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) als Energiespeicher. Die Anlagen werden rund um die Uhr überwacht und unterstehen sehr strengen gesetzlichen Auflagen in Bezug auf die Sicherheit der Anlagen und der Bevölkerung. Die Stauanlagen sind entsprechend sicher und eine Gefährdung der Bevölkerung durch ein Fehlverhalten der Stauanlagen ist praktisch vollumfänglich auszuschliessen.

Basierend auf dem Stauanlagengesetz und der dazugehörigen Stauanlagenverordnung hat das Bundesamt für Energie (BFE), aufgrund der gestauten Wassermenge der beiden Seen, das EWO im Jahr 2015 damit beauftragt für die beiden Stauanlagen Tannen- und Melchsee einen Wasseralarm einzurichten. Diese Arbeiten konnten nun in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Bevölkerung wird bei einem Notfall mit drohendem oder unkontrollierten Abfluss rechtzeitig gewarnt. Betroffen sind die Überflutungsgebiete in den Gemeinden Kerns und Sarnen sowie mit einem kleinen Gebietsanteil der Gemeinde Sachseln.

Der Zivilschutz Obwalden hat parallel zur Realisierung des neuen Sirenenfernsteuerungssystems POLYALERT im möglichen Überflutungsgebiet die dafür notwendigen Wasseralarmsirenen installieren lassen und informierte die Bevölkerung im Überflutungsgebiet der Stauanlagen mit Merkblättern und Informationsschriften vorsorglich über das Verhalten bei Gefahr. Diese Arbeiten erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Stauanlagenbetreiber Elektrizitätswerk Obwalden (EWO), dem Bundesamt für Energie (BFE) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS).

Ein spezialisiertes Ingenieurbüro hat eine Überflutungsanalyse mittels Flutwellenberechnungen erstellt. Bei einem Totalbruch beider Stauanlagen würde sich das Wasser bis nach Sarnen ergiessen. Ein solches Extremereignis ist allerdings äusserst unwahrscheinlich, da eine mögliche Flutwelle durch die Topografie schnell abflacht. Auf die Gefahrenkartierung hat die Überflutungsanalyse keinen Einfluss.

Die neu erstellten Wasseralarmsirenen sind betriebsbereit. Der nächste schweizweite Sirenentest erfolgt am 7. Februar 2018

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