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Erfolgreicher Verlauf der Aktion Medikamentenrückgabe

11. Dezember 2017
Insgesamt 2 190 Kilogramm von nicht mehr benötigte und abgelaufene Medikamente sind im November in Apotheken, Drogerien, Arztpraxen und weiteren Sammelstellen abgegeben worden. Das Gesundheitsamt Obwalden und die Fachstelle Gesellschaftsfragen ziehen ein positives Fazit über die Sensibilisierungs- und Präventionskampagne.
Das Gesundheitsamt Obwalden und die Fachstelle Gesellschaftsfragen haben die Bevölkerung dazu aufgerufen, ihre Hausapotheken zu überprüfen. Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente konnten während des Sammelmonates November in den Obwaldner Arztpraxen, Apotheken, Drogerien, im Kantonsspital, zusätzlich in Lungern im Betagtenzentrum Eyhuis sowie der Spitex abgegeben werden.

Breit angelegte Kampagne
Durch die Abgabe von Broschüren mit Informationen und Tipps zum Medikamentenkonsum und zur Entsorgung, Publikationen in den Gemeindeinformationsorganen sowie durch eine Standaktion am Sarner Wochenmarkt wurde die Bevölkerung aufgerufen, die Hausapotheke zu überprüfen und abgelaufene oder nicht gebrauchte Medikamente zu den Sammelstellen zu bringen, die dank dem Einsatz von Ärzteschaft, Apotheken und Drogerien, Kantonsspital, Eyhuis Lungern im ganzen Kantonsgebiet eingerichtet werden konnten. Durch die Abnahme über Hausbesuche leisteten die Spitexorganisationen einen wertvollen Beitrag. Grosszügig unterstützt wurde die Aktion zudem vom Entsorgungszweckverband Obwalden, in dem er bei allen Abgabestellen die zum Teil grossen Mengen einsammelte und die Depoträumlichkeiten zur Verfügung stellte.

Fakten – Zahlen – Wert der Sammelaktion
  • Insgesamt wurden während des Sammelmonates circa 2 190 Kilogramm nicht mehr gebrauchte oder abgelaufene Medikamente abgegeben.
  • Der Wert der eingesammelten Medikamente beträgt ca. 530 000 Franken.
  • In einem durchschnittlichen Monat beträgt die Sammelmenge ca. 110 Kilogramm.
  • Auffallend viele Medikamente wurden ungebraucht entsorgt oder daraus wurden nur 1 – 2 Tabletten genutzt.

Medikamente kein herkömmlicher Hausmüll
Medikamente dürfen nicht mit dem herkömmlichen Hausmüll entsorgt werden. Sie sind als Sonderabfall klassifiziert. Auch die Entsorgung via Toilette oder Lavabo ist nicht zulässig. Diesen Umstand nahmen das Gesundheitsamt Obwalden und die Fachstelle Gesellschaftsfragen unter anderem zum Anlass, die Bevölkerung für einen bewussten Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren.

Tipps zur Hausapotheke
Die Hausapotheke gehört an einen trockenen und eher kühlen Ort. Das Schlafzimmer ist beispielsweise besser geeignet als das Badezimmer. Zudem sollte sie sicher vor Kindern und Haustieren aufbewahrt werden.

Was gehört in eine Hausapotheke?

  • Ärztlich verschriebene Medikamente
  • Notfallmedikamente
  • Medikamente gegen Schmerzen, Erkältungskrankheiten, Allergien
  • Reisemedikamente
  • Desinfektionsmittel
  • Pflaster und Verbandsmaterial und Schere
  • Fieberthermometer

Wichtig: Chemikalien und Medikamente müssen immer in der Originalverpackung aufbewahrt werden. Sie dürfen nie in Trinkflaschen oder andere Gefässe umgefüllt werden, auch nicht mit entsprechender Beschriftung.

Medikamentenkonsum: Sensibilisierung und Prävention
Ein zentrales Anliegen der Kampagne bestand darin, die Bevölkerung für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten zu sensibilisieren. Die regelmässige Kontrolle der Hausapotheke kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten:

Vergiftungen vermeiden
Medikamentenmissbrauch ist ein weit verbreitetes Phänomen. Dies gilt insbesondere für den Bereich Schmerzmittel, Beruhigungs- und Schlafmedikamente. Gemäss der Stiftung Tox Info Suisse werden täglich rund 30 Fälle von Vergiftungen mit Medikamenten registriert. In knapp der Hälfte aller Fälle sind Kinder betroffen, ein Grossteil von ihnen befindet sich noch im Vorschulalter.

Gefährliche Selbstmedikationen
Bei älteren Personen werden Medikationen häufig nur unregelmässig überprüft oder Mehrfachverordnungen sowie Akuttherapien langfristig übernommen. Selbstmedikationen können zu unerwünschten Wechselwirkungen und diversen Nebenwirkungen führen.

Augenmerk auf Kinder und Jugendliche
Medikationen für Erwachsene sind nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Wenn Kinder und Jugendliche gegenüber ihren Eltern über Unwohlsein, Prüfungsangst, Nervosität, Schlaflosigkeit oder Leistungstiefs ist bei der medikamentösen Behandlung der Beschwerden besondere Vorsicht angezeigt. Häufig sind alternative Behandlungen wie Bewegung, Entspannungstechniken, Ausruhen, Gespräche mit anderen Eltern und Bezugspersonen empfehlenswert.

Beitrag zur Suizidprävention
Studien zeigen, dass Medikamenteneinnahmen als häufigste Methode für Suizidversuche angewandt werden. Jedem Suizidversuch geht eine persönliche Geschichte voraus, bestehend aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Einer davon ist die unmittelbare Verfügbarkeit von Medikamenten. Eine wirksame Präventionsmassnahme ist deshalb der regelmässige Aufruf zur Entrümpelung von Hausapotheken.

Gemäss verschiedensten Rückmeldungen aus der Bevölkerung wurde die Aktion Medikamentenrückgabe sehr geschätzt, um das Bewusstmachen für einen korrekten Medikamentenkonsum und die korrekte Entsorgung, zu fördern. Wichtig zu wissen ist, dass abgelaufene und nicht mehr benötigte Medikamente immer, auch ausserhalb des Sammelmonates, in den Drogerien, Apotheken oder beim Hausarzt abgegeben werden können.

Weitere Informationen zur Aktion finden sich unter
http://www.obsan.admin.ch/de/indikatoren/suizid
http://www.obsan.admin.ch/de/indikatoren/medikamentenkonsum
https://www.familienleben.ch/kind/jugendliche/suizid-bei-jugendlichen-2254
http://toxinfo.ch/aktuell_de

Zugehörige Objekte

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