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Bericht über die Analyse der Versorgungskette im Pflegebereich: Vorberatende Kommission empfiehlt Kenntnisnahme

19. Januar 2018
Die vorberatende Kommission des Kantonsrats würdigt die langjährige Tätigkeit der aus Vertretungen des Kantons, der Einwohnergemeinden, der Obwaldner Heime, der Spitex und des Kantonsspitals zusammengesetzten Arbeitsgruppe. Der Gesamtbericht zeige die Komplexität und Vielschichtigkeit der Herausforderungen im Pflegebereich in nachvollziehbarer Weise auf.
Der vorliegende Gesamtbericht Analyse der Versorgungskette im Pflegebereich geht auf einen Auftrag des Regierungsrats aus dem Jahr 2010 zurück. Er berücksichtigt zudem zwei parlamentarische Vorstösse, die einerseits die Klärung der Aufgabenteilung zwischen den Gemeinden und dem Kanton (Motion Walter Wyrsch) und andererseits die Klärung einer Gesamtstrategie zur Alterspolitik (Motion Peter Wechsler) forderten.

Im Jahr 2011 konkretisierte der Regierungsrat den Analyseauftrag:
  1. Erarbeitung einer fachlich und sachlichen Analyse der Versorgungskette im Pflegebereich
  2. Erarbeitung einer finanziellen Analyse zu den beiden neuen Finanzierungssystemen der Pflege- und Spitalfinanzierung und deren Auswirkungen
Für die Erarbeitung setzte der Regierungsrat eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretungen des Gesundheitsamts, der Einwohnergemeinden, der Obwaldner Heime, der Spitex und des Kantonsspitals ein.

Im Oktober 2014 legte die Arbeitsgruppe dem Regierungsrat einen ersten Bericht mit 24 an den Regierungsrat, die Einwohnergemeinden, das Gesundheitsamt und an die Leistungserbringer gerichteten Empfehlungen vor. Im Jahr 2016 legte die Arbeitsgruppe dem Regierungsrat einen Bericht zur finanziellen Analyse der Versorgungskette im Pflegebereich vor.

Im Herbst 2017 erfolgte ein Gesamtbericht der Arbeitsgruppe. Er beinhaltet einerseits ein Reporting zum Stand der Bearbeitungen zu den Empfehlungen des ersten Berichts und andererseits die Erkenntnisse zur finanziellen Analyse der Versorgungskette mit einer erweiterten Betrachtung der Jahre 2015 und 2016.

In seiner Stellungnahme zu den drei Berichten der Arbeitsgruppe zieht der Regierungsrat ein positives Fazit über die langjährige Tätigkeit der Arbeitsgruppe. Diese habe erst die notwendige Auseinandersetzung der verschiedensten Leistungserbringer, der Einwohnergemeinden und des Kantons ermöglicht. Im Gesamtbericht begrüsst der Regierungsrat den Entscheid der Einwohnergemeinden, die Aufgabenbereiche Alter, Pflege und Betreuung weiterhin bei sich zu behalten. Er hält jedoch auch fest, dass die demographische Entwicklung und ihre Auswirkungen in Zukunft auch für die Einwohnergemeinden noch weitere Herausforderungen stellen werden. Aus Sicht des Regierungsrats sind die heute existierenden Versorgungsstrukturen der Spitex und der stationären Langzeitpflege noch nicht ausreichend auf diese Herausforderungen ausgerichtet. Einerseits müssen zwingend mehr Pflegebetten im Kanton zur Verfügung gestellt werden. Andererseits müssen die Versorgungsstrukturen im ambulanten Bereich noch weiter differenziert werden.

Ebenso stützt der Regierungsrat die Beurteilung der Arbeitsgruppe in Bezug auf die finanzielle Belastung der Einwohnergemeinden. Mit dem zukünftigen Ausbau der Versorgungsstrukturen und einem quantitativ zunehmenden Bedarf durch die älter werdende Bevölkerung dürften die Kosten jedoch weiter steigen. Noch entscheidender wird sich aber auch die noch nicht abschätzbare Entwicklung der Pflegebedürftigkeit (CaseMix) auf die Kostenentwicklung auswirken. Werden ältere Menschen zunehmend erst im hohen Alter stark pflegebedürftig, dann hat dies andere Auswirkungen als wenn sie frühzeitiger, auf Grund eines allgemein schlechteren Gesundheitszustandes, auf Pflege und Betreuung angewiesen sind. Der Regierungsrat ist davon überzeugt, dass sich eine steigende Versorgungsnachfrage besser auffangen lässt, wenn es zukünftig besser gelingt, Menschen mit geringerem Pflegebedarf in ambulanten Strukturen zu Pflegen und Betreuen.

Die vorberatende Kommission des Kantonsrats hat den Gesamtbericht des Regierungsrats einstimmig zu Kenntnis genommen und wird dem Kantonsrat ebenso eine Kenntnisnahme empfehlen. Sie würdigt die über mehrere Jahre geleistete Tätigkeit der Arbeitsgruppe. Die hohe Anzahl von Akteuren im Pflegebereich erachtet die vorberatende Kommission als Herausforderung. Entsprechend sei der Kommunikation und Koordination zwischen den Akteuren besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Der Kantonsrat berät das Geschäft am 25. Januar 2018.

Link: Geschäftsunterlagen Kantonsrat

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